Zubereitung und Herkunft

Wie bei vielen traditionellen Gerichten ist auch beim Prager Schinken nicht ganz eindeutig, wo er seinen Ursprung hat. Die böhmische Küche entstand wohl unter dem Einfluss der slawischen, österreichischen und süddeutschen Kochkunst. Besonders gerne wird dieser Schinken zu Weihnachten serviert. Die Küche Böhmens ist sehr deftig. Viele Fleischgerichte werden mit rustikalen Knödeln und Gemüse gereicht. Da Böhmen ein ideales Gebiet für die Landwirtschaft ist, hat sich diese üppige Kochkunst gerade unter der ländlichen Bevölkerung verbreitet. Da früher das Fleisch irgendwie haltbar gemacht werden musste, boten sich Fleischgerichte an, bei denen das Fleisch lagerfähig war.

Viele Bauernhäuser verfügten über eine eigene Räucherkammer, wo nach dem großen Schlachten im Herbst das Fleisch haltbar gemacht wurde. Sehr viele Gerichte werden mit Speck oder Schinken zubereitet. Diese Räuchermethode gab sich in vielen Ländern und wich nur unbedeutend voneinander ab. Häufig war die Räucherkammer unter dem Dach, um einen guten Rauchabzug zu gewährleisten. Es gab aber auch Küchen, in denen geräuchert wurde. Diese Küchen hatten keinen speziellen Rauchabzug und es wurde einfach mit dem Küchenofen geräuchert. Aus einem Ofenrohr stieg der Rauch an die Zimmerdecke, wo die Schinken und Würste aufgehängt wurden. Die Räume wiesen dadurch schwarze Decken auf, da sich der Ruß dort abgesetzt hatte.